Nicht Walter Gropius steht in dieser Geschichte im Rampenlicht, sondern Mutter, Geliebte, Ehefrau und was es sonst noch an weiblichen Wesen im Umfeld des Meisters gab. Doch keine Sorge - Ursula Muscheler blickt nicht verhuscht durchs Schlüsselloch auf allzu private Szenen, sondern hinter die Kulisse des grossen Architekten auf seine geliebten, klugen, gebildeten, tatkräftigen Gehilfinnen: Manon Gropius, Alma Mahler, Lily Hildebrandt, Maria Benemann und Ise Gropius. Hinter jedem erfolgreichen Mann stehe eine starke Frau, sagt der Volksmund. Dass diese überaus begabten Frauen zeitlebens im Schatten von Gropius und anderen Männern standen, ist die bedauerliche Pointe dieser liebevollen Skizze.
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In einem kurzen Zeitraum von nur vierzehn Jahren zwischen den beiden Weltkriegen veränderte die deutsche Kunst- und Gestaltungsschule Bauhaus das Antlitz der Moderne. Mit utopischen Idealen für die Zukunft entwickelte sie eine bahnbrechende Fusion aus Kunst, Handwerk und Technik, die sie quer durch alle gestalterischen Medien und Methoden umsetzte, vom Film bis zum Theater, von der Bildhauerei bis zur Töpferei. Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung in Berlin, der weltgrössten Sammlung zur Geschichte des Bauhauses. Schriften, Studien, Fotografien, Skizzen, Pläne und Modelle dokumentieren nicht nur die realisierten Arbeiten, sie lassen auch den Geist von Bauhaus wieder lebendig werden. Von zwanglosen Aufnahmen beim Gruppenturnen bis zu Zeichnungen aus dem Unterricht von Paul Klee, von ausführlichen Bauplänen bis zu einem schnittigen Aschenbecher.
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Die Erfindung der Moderne in einer Nacht "Midnight in Paris" nennt Anton Henning seine neueste Ausstellung; klar, der Titel ist bei Woody Allen entlehnt. Claudia Emmert, die Direktorin des Zeppelin Museums in Friedrichshafen, das im einzigen historisch verbürgten Bauhaus-Gebäude des Bodenseeraums beheimatet ist, betont in ihrem einführenden Beitrag die Koinzidenz zwischen dem Allen-Film und Anton Hennings Verfahren. Hier die Gegenwart der in schöner Regelmässigkeit seit hundert Jahren todgesagten Malerei, da der Aufbruch der Moderne, wie er sich zunächst in der Malerei vollzog, bis Duchamp auf den Plan trat. Wie aber bekommt man heute diese Enden zusammen, und wie geht man mit den raumgreifenden installativen Situationen um, die sich seither im White Cube austoben? Anton Henning entwirft ein Gegenmodell: Ausstellung und Buch springen zurück zu den Anfängen.
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Die Begegnung mit Claude Monets Bild „Heuhaufen“ wurde 1896 zum Wendepunkt in Wassily Kandinskys Leben. Vom kunstinteressierten Juristen entwickelte er sich in den folgenden Jahren zu einem der wichtigsten abstrakten Maler des 20. Jahrhunderts. Er war Teil berühmter Künstlergemeinschaften wie dem „Blauen Reiter“, pflegte Freundschaften zu bekannten Kollegen wie Franz Marc und Paul Klee und war als Dozent am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig. Zudem unterhielt er mehrere Jahre lang eine emotional schwierige, aber künstlerisch fruchtbare Liebesbeziehung zu der deutschen Malerin Gabriele Münter, bevor er 1917 mit der dreissig Jahre jüngeren Russin Nina Andrejewskaja sein privates Glück fand. Vor den Nationalsozialisten, für die seine Werke „Entartete Kunst“ waren, floh er 1933 nach Frankreich. Bis zu seinem Lebensende im Pariser Exil malend, erschuf Kandinsky einige der grössten Meisterwerke.
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