Die Kathedrale von Chartres wurde für Maria gebaut. Ihre Himmelfahrt und ihre Krönung sind an mehreren Stellen dargestellt, unter anderem in einem eigenen Fenster in der Mitte der Kathedrale. Wie können wir dieses Thema heute verstehen? Was wissen wir überhaupt von Maria? Und was könnten wir wissen? Sophia-Janet Aleemi greift diese Fragen auf und lässt eine scheinbar konventionelle Darstellung lebendig werden. Dabei schlägt sie einen weiten Bogen bis über die Anfänge des Christentums hinaus und bettet so Maria-Sophia in die Menschheitsgeschichte ein. Gleichzeitig verankert sie Maria in ihren historischen Lebensorten, die die Autorin aus eigener Anschauung kennt. Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung, die unterhaltsam geschrieben ist und doch in höchste Höhen führt. So wird das Glasfenster im spirituellen Sinne durchsichtig, was man beim Betrachten der beigefügten Farbtafeln nachvollziehen kann.
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Wolfgang Hildesheimer hat ein ganz kleines Buch geschrieben, das sehr traurig und eines der lustigsten ist. Es heisst "Mitteilung an Max über den Stand der Dinge und anderes". So waren schon die sechs Seiten überschrieben, die Hildesheimer 1981 zur Festschrift für Max Frisch beisteuerte, und aus jenen sechs Seiten sind nun sechzig geworden. Hildesheimer liebte bislang die Sprache als ein ehrliches Material für täuschende Veranstaltungen. Jetzt scheint auch sie ihm in Verruf geraten. Er gebraucht die Sprache konsequent, wo sie inkonsequent ist; er fasst sie wörtlich auf, wo sie es übertragen meint; er nimmt sie beim Bild, wo sich der Bildcharakter längst in eine Floskel auflöst. Das produziert lauter falschen Sinn und insofern eben auch neuen.
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