Admiring Silence, Belletristik von Abdulrazak Gurnah

Der Gewinner des Nobelpreises für Literatur 2021 verleiht der Stimme dieses namenlosen Erzählers eine wunderbare sarkastische Eloquenz. Ich glaube nicht, dass ich jemals einen Roman gelesen habe, der so überzeugend und eindringlich traurig über den Verlust von Heimat ist. Er denkt, während er aus Sansibar flieht, dass er wahrscheinlich niemals zurückkehren wird, und doch ist der Traum, in England zu studieren, wichtiger als alles andere. Die Dinge verlaufen nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hat – die Schule, an der er unterrichtet, ist eng und gewalttätig, und er vergisst, wie es sich anfühlt, dazuzugehören. Doch da ist Emma, die schöne, rebellische Emma, die sich von ihren weissen, bürgerlichen Wurzeln abwendet, um ihm Liebe zu schenken und ihm ein Kind zu gebären. Im Gegenzug erzählt er Geschichten von seiner Heimat und hält sie vor seiner Familie geheim. Zwanzig Jahre später, als die Barrieren in Sansibar endlich fallen, ist er in der Lage und gezwungen, zurückzukehren. Was er dort entdeckt, in einer Geschichte, die voller Wahrheit ist, wird seine gesamte Lebensvision verändern.

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