Jeder siebte Mensch auf dieser Welt lebt mit einer Behinderung. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben mindestens 80 Prozent dieser Milliarde Menschen in Entwicklungsländern, wo sie einen unverhältnismässig hohen Anteil an den ärmsten Bevölkerungsgruppen ausmachen. Dennoch wurden Menschen mit Behinderungen in viele globale Initiativen zur Armutsbekämpfung, wie etwa die Millenniumsentwicklungsziele, nicht ausdrücklich einbezogen. Die Verabschiedung der neuen globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals, hat das Potenzial, einer inklusiven Entwicklungszusammenarbeit die Türen zu öffnen. Umso entscheidender ist es, jetzt das hartnäckige Vorurteil zu widerlegen, dass inklusive Entwicklungsprojekte finanziell nicht machbar und in Ländern mit niedrigem Einkommen kaum umsetzbar seien. Die vorliegende Publikation stellt diese Auffassung in Frage. Inklusion - ein Gewinn für alle basiert auf einer umfassenden Auswertung von Forschungsliteratur des International Center for Evidence in Disability an der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Gestützt auf empirische Daten werden in dem Buch die folgenden Fragestellungen untersucht: Welche wirtschaftlichen Kosten entstehen Menschen mit Behinderungen, ihren Familien und der Gesellschaft insgesamt durch Exklusion in wichtigen Lebensbereichen wie Gesundheit, Bildung, Arbeit und Lebenssicherung? Können es sich Regierungen und entwicklungspolitische Akteure angesichts internationaler Vereinbarungen und selbstgesteckter Entwicklungsziele leisten, Menschen mit Behinderungen aus wesentlichen Lebensbereichen auszuschliessen? Wie kann Inklusion die Kosten der Exklusion umkehren und wirtschaftlichen Gewinn für die ganze Gesellschaft generieren? Wie kann internationale Entwicklungszusammenarbeit die Inklusion von Menschen mit Behinderungen unterstützen? Das Buch ist auch in englischer Sprache erhältlich: Inclusion Counts. The Economic Case for Disability-Inclusive Development.
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