F. Scott Fitzgerald (1896–1940) verstand sich selbst als Produkt und Prototyp seiner Zeit. Das machte ihn zum peniblen Notierer alles Erlebten, Gehörten und Gelesenen. Zugleich wurden sein Leben und sein Werk zum Inbegriff des Jazz Age der Goldenen Zwanziger Jahre und der traumatischen wirtschaftlichen Krisenzeit der Dreissiger. Seit seinen College-Jahren sah Fitzgerald im Schreiben von Notebooks ein notwendiges Handwerkszeug, um ein grosser Autor zu werden. Sie dienten als Werkstatt und Chronik, als literarische Vorratskammer von Einfällen, Aufgeschnapptem, guten Sätzen und atmosphärischen Beschreibungen. Anfang der 1930er Jahre begann er damit, ausgewählte Aufzeichnungen unter einem Alphabet von Überschriften wie „Bright Clippings“, „Conversations and things overheard“ und „Descriptions of things and atmospheres“ anzuordnen und auf der Schreibmaschine abtippen zu lassen. Edmund Wilson, von Fitzgerald als sein „intellektuelles Gewissen“ geschätzt, hat das Typoskript der Notebooks aus dem Nachlass des Autors in gekürzter Version herausgegeben und 1945 publiziert. Sie werden hier erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht und bieten einen unvergleichlichen Einblick in die Werkstatt, in der Romane wie „Der grosse Gatsby“ oder „Der letzte Tycoon“ entstanden sind.
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