Sozialismusvonunten?, Sachbücher von Klaus Dörre, Anna Mehlis

Unbestritten ist die gesellschaftliche Linke in keinem guten Zustand. Der Zeitgeist weht inzwischen in der jüngeren Generation eher von rechts. Kein Grund zur Resignation, so die Autorinnen und Autoren in diesem Band, denn es gibt Gegenbewegungen. Sozialismus ist immer noch erstens ein Programm gesellschaftlicher Aufklärung, mit dem diverse Denkerinnen an den scheinbar unverrückbaren Fundamenten moderner kapitalistischer Gesellschaften rütteln. Zweitens erfordern die diversen Krisen die Ausarbeitung von Alternativen, um mehr soziale Gerechtigkeit durchzusetzen und schliesslich zu einer Nachhaltigkeitsrevolution zu kommen. Aber Sozialismus muss heute anders angegangen werden als im 19. oder 20. Jahrhundert. Angesichts eines doppelten Exterminismus von wachsender Kriegsgefahr mit nuklearen oder anderen Massenvernichtungswaffen und drohendem Ökozid geht es heute um die Suche nach Auswegen aus einer epochalen ökonomisch-ökologischen Zangenkrise. Wenn Sozialismus von unten ein Befreiungsprojekt im 21. Jahrhundert werden soll, muss er im Hier und Jetzt beginnen, die Menschen nicht einfach mitnehmen, sondern sie befähigen, in freiwilligen kollektiven Aktionen ihre eigenen Angelegenheiten im Rahmen eines gesellschaftlichen Ganzen zu gestalten. Dass dabei die Gesellschaft insgesamt umgebaut werden muss, ist den Akteurinnen bei ihren Aktivitäten durchaus bewusst. Themen: Wohnen, Fridays for Future, Krankenhausbewegung, Verkehrswende, Energiegenossenschaften, die KP Österreich, Soli-Netzwerke in Griechenland, die Linke in Ungarn, Social Justice Bewegung in Kenia.

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